Ziele der Aidsberatung sind, zu informieren und Ratsuchende zu einem realistischen und eigenverantwortlichen Umgang mit HIV und den Infektionsrisiken zu befähigen.

Aidsberatung beinhaltet:

  • die Vermittlung eines angemessenen Wissensstandes über die HIV-Infektion
  • die intensive, auch emotionale Auseinandersetzung mit Aids
  • die Verbesserung der Motivation zu selbst- und fremdschützendem Verhalten
  • die Vermittlung notwendiger und hinreichender Schutzmaßnahmen zur Verhinderung von Neuinfektionen
  • die Förderung eines konstruktiven Umgangs mit durch Aids ausgelösten oder Aids betreffenden Ängsten

Methoden der Aidsberatung:

  • telefonische Beratung (meist anonym)
  • persönliche Beratung (auf Wunsch anonym), bei dringendem Bedarf auch außerhalb der Beratungsstelle und im ganzen Regierungsbezirk Schwaben
  • E-Mail- und Chatberatung
  • Paarberatung
  • Vermittlung an andere Fachberatungsstellen oder medizinische Einrichtungen
  • Krisenintervention

Information und Beratung des dienstlichen Umfelds:

Viele Fachstellen, Ärzt*innen oder andere Berufsgruppen, die nur selten oder nur am Rande mit der Aids-Thematik konfrontiert werden, sind oft überfordert. Sie wenden sich an uns mit Fragen nach medizinischen Möglichkeiten und rechtlichen (sozialrechtlichen, ausländerrechtlichen, strafrechtlichen) Rahmenbedingungen, nach Einrichtungen zur Versorgung bzw. zur Integration von HIV-infizierten Menschen in Heime, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten, in das Arbeitsleben etc.

Unsere Ziele sind auch hier, einen realistischen Umgang mit Infektionsrisiken und den betroffenen Menschen zu fördern, Diskriminierung abzubauen, Integration zu unterstützen und eine adäquate Versorgungssituation (medizinisch, pflegerisch, Wohnen) für HIV-infizierte Menschen zu fördern.

Angebote für HIV-positive Menschen

Für alle Menschen mit HIV-Infektion bietet das ZAS regelmäßig Veranstaltungen an, z.B. medizinische Vorträge, Klienten-Feste und -Feiern, Infoveranstaltungen zu rechtlichen Themen…

HIV/Aids heute

Heute verfügbare Medikamente ermöglichen eine annähernd normale Lebenserwartung und Lebensqualität. Wir unterstützen HIV-positive Menschen auf dem Weg zurück in ein gutes und selbstbestimmtes Leben, in dem ihre Infektion nicht mehr Platz einnimmt als nötig. Wir sorgen für einen geschützten Rahmen, in dem die Menschen ihre Anliegen ansprechen können – kostenlos und anonym.

„Im ersten Gespräch zu erfahren, dass meine Infektion heute gut behandelbar ist, hat mich erstmal überrascht und dann beruhigt.“          

Gegen Ausgrenzung… für Akzeptanz

Trotz aller vorhandenen medizinischen Optionen ist eine HIV-Infektion noch immer mit Tabus verbunden, berührt existentielle Ängste und kann alle Aspekte des Lebens beeinflussen, zwischenmenschliche Beziehungen verändern und erschweren. Wir unterstützen durch Informationen und entwickeln gemeinsam mit den Menschen Bewältigungs- und Lösungsstrategien. Angehörigen, Freunden und Partnern vermitteln wir ein zeitgemäßes, realistisches Bild der HIV-Infektion.

„Die medizinische Versorgung HIV-infizierter Menschen klappt meist problemlos. Die Menschen kommen zu uns, wenn sie aufgrund ihrer Infektion beispielsweise Schwierigkeiten bei der Arbeit, der Arbeitssuche, in der Partnerschaft oder mit ihrer finanziellen Situation haben. Manchmal zeigt sich im Beratungsverlauf die Notwendigkeit, andere Fachstellen wie Anwälte hinzuzuziehen.“

Aufgehoben sein…

Der Austausch mit anderen HIV-positiven Menschen trägt zur Stärkung des Selbstbewusstseins bei. Manchmal ist es aber auch einfach entlastend, nicht „der oder die HIV-Positive“ zu sein und sich nicht erklären zu müssen. Gerade in Gruppen mit anderen Betroffenen wird der Blick auf den Menschen hinter der Infektion frei.

„Wenn ich im ZAS mit anderen Menschen spreche, kann ich über meine Infektion reden, es kann aber auch um andere Themen gehen, die mit der Infektion nichts zu tun haben.“

Lobbyarbeit

Ein wichtiger Bestandteil im Aufgabenspektrum des ZAS ist die Arbeit als Lobby für HIV-infizierte und an Aids erkrankte Menschen – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Die Inhalte der vom ZAS regelmäßig veranstalteten Ärztesymposien und Pflegekräfteschulungen dienen z. B. auch dazu, die HIV-bezogene Stigmatisierung im Gesundheitsbereich für alle Menschen mit HIV zu senken.

Jede Präventionsveranstaltung, die das ZAS durchführt, vermittelt ein zeitgemäßes Bild vom Leben mit HIV und ist geprägt von einer Antistigma-Haltung.

Frauencafé

Das Frauencafé ist ein Begegnungsort für HIV-positive Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Wir legen Wert auf Vertraulichkeit, verfügen über Dolmetscherinnen, eine Kinderbetreuung und erstatten die Fahrtkosten.

  • Zum Frauencafé sind HIV-positive Frauen aller Altersklassen und Bevölkerungsschichten aus dem gesamten Regierungsbezirk Schwaben eingeladen.
  • Das Projekt verfolgt den Ansatz des Empowerment (= mehr Autonomie, mehr Selbstbestimmung). Betroffene Frauen bekommen hier einmal wöchentlich die Möglichkeit, den oftmals belastenden Alltag hinter sich zu lassen und im Austausch mit anderen Frauen Kräfte zu tanken, Gemeinschaft zu erleben und Erfahrungen zu teilen.
  • HIV-positive und an Aids erkrankte Frauen im ländlichen Raum sind  oftmals ausgegrenzt und alleine. In diesen strukturschwachen Gebieten gibt es weder geeignete Plattformen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch noch die Möglichkeit, offen und ehrlich mit der HIV-Infektion zu leben. Dies gilt auch und v.a. für Frauen in Flüchtlingsunterkünften. Hier kommt noch das Sprachproblem hinzu, das im Frauencafé durch Dolmetscherinnen gelöst wird.

Nähere Informationen finden Sie hier: PDF Download

MännerXundheit

MännerXundheit sensibilisiert Männer, für ihre Gesundheit zu sorgen. Die Gruppe trifft sich einmal wöchentlich in einem vertraulichen Rahmen und beschäftigt sich mit Themen zur körperlichen, seelischen sowie sexuellen Gesundheit. Dies umfasst Vorträge, Infoveranstaltungen, aber auch sportliche Aktivitäten und Kochabende.

Inhalte

  • gesunde Ernährung, Sport und Bewegung, Süchte, Gewalt, seelische Gesundheit (Depression, Burnout, Mobbing, Stressprophylaxe), sexuelle Gesundheit…
  • Schwimmen, Pilates, Zirkeltraining, Nordic Walking, Yoga…
  • Erfahrungs- und Informationsaustausch
  • Besuch von Vorträgen und Informationsveranstaltungen, z.B. Ärztesymposien und Messen

Ziele

  • Empowerment Prävention und Gesundheitsförderung
  • Entwicklung einer Gesprächskultur über Gesundheit und Krankheit

Nähere Informationen finden Sie hier: PDF Download

MSM (Männer, die Sex mit Männern haben)

Abendsprechstunde für MSM:

Unsere Mitarbeiter aus dem Bereich schwule Prävention beraten anonym und diskret zu Themen wie:

  • Individuelles Risikomanagement und sexuelle Gesundheit
  • PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe)
  • TasP (Treatment as Prevention)
  • Chem-Sex & Fetisch
  • HIV-Test (Labortest/ Schnelltest/ Selbsttest)
  • Leben mit HIV

und sind jeden Dienstag und Donnerstag von 15 bis 19 Uhr telefonisch, online und persönlich im ZAS zu erreichen. 

Aufsuchende Prävention im gesamten Regierungsbezirk Schwaben:

Mit unserem Präventionsmobil sind wir vor Ort und haben Kondome und alle Informationen zur Hand.

Szenearbeit:

Wir sind mit Infoständen und Aktionen bei Großveranstaltungen wie CSD, Lovepop & Rosa Montag vertreten.

Schulungen & Fortbildungen:

Wir schulen MSM-Gruppen lebensweltorientiert zu Übertragungswegen, Schutzmöglichkeiten und entwickeln Strategien zur Risikominimierung.

Nähere Informationen  finden Sie hier: PDF Download

Infos im Web: www.iwwit.de