Um das HI-Virus ranken sich weltweit viele Mythen. Kann man sich etwa anstecken, wenn man dieselbe Toilette benutzt oder ist HIV mittlerweile sogar heilbar? Nachfolgend finden Sie acht häufige Mythen und Informationen dazu, was an ihnen dran ist.

  • HIV ≠ Aids
  • HIV = Human Immunodeficiency Virus = menschliches Immunschwäche-Virus
    • Erreger, der unbehandelt zum Krankheitsbild Aids führen kann
  • Aids = Acquired Immune Deficiency Syndrome = erworbenes Immunschwäche-Syndrom

Es gibt verschiedene Wege, sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.

Am sichersten ist die Enthaltsamkeit, der absolute Verzicht auf Sexualität. Dieser Weg dürfte wohl für die wenigsten Menschen dauerhaft praktikabel sein.

Das Kondom ist nach wie vor der Goldstandard in der Prävention. Gerade bei wechselnden Sexualpartner*innen oder wenn nicht klar ist, ob der Partner/die Partnerin HIV-infektiös sein könnte, bietet das Kondom bei richtiger Anwendung einen sehr sicheren Schutz.

Schutz durch Therapie (TasP = Treatment as Prevention): HIV-Medikamente unterdrücken die Vermehrung der Viren im Körper, HIV kann dann beim Sex nicht übertragen werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Medikamente zuverlässig eingenommen werden und die Therapie wirkt. Das wird alle drei Monate ärztlich kontrolliert.

Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP): Hierbei nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, die vor einer Ansteckung schützen. Die Kosten für die PrEP und die notwendigen medizinischen Untersuchungen müssen derzeit noch selbst bezahlt werden. Voraussichtlich ab Sommer 2019 übernehmen die Krankenkassen die Kosten.

  • 1981:
    In den USA melden Ärzte erste Krankheits- und Todesfälle bei jungen Männern, deren Ursache sie nicht erklären können. Heute weiß man, dass es sich um die ersten Aids-Fälle handelte. Als Patient Null gilt der kanadische Flugbegleiter Gaetan Dugas. Viele Spekulanten sagen, er habe das Virus in die USA gebracht, wodurch er zum traurigen Sündenbock der Gesellschaft wurde. Noch im selben Jahr erscheint der erste Artikel in einer US-amerikanischen Zeitschrift, in welchem die Krankheit erstmals auch unter dem Namen „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ (Aids) thematisiert wird. Zuvor haben v.a. die Medien die unbekannte Krankheit abschätzig den „Schwulenkrebs“ genannt.

  • kein HIV-Übertragungsrisiko im Arbeitsalltag (in Schulen und Kindergärten, in Gesundheitsberufen, in der Gastronomie…)
  • grundsätzlich keine Einschränkungen bei der Berufswahl für Menschen mit HIV

Bei Bewerbungsgesprächen und Einstellungsuntersuchungen muss der Bewerber/die Bewerberin den Arbeitgeber/die Arbeitgeberin nicht über seine/ihre  HIV-Infektion informieren. Der Arbeitgeber/die Arbeitgeberin darf auch nicht danach fragen. Stellt er/sie die Frage trotzdem, muss der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin nicht die Wahrheit sagen. Ausnahmen von dieser Regel gibt es in nur wenigen Berufen (s.u.).